Sucht

Männer lieben das Risiko. Gegen Herausforderungen ist zunächst nichts einzuwenden. Anders verhält es sich mit Gesundheitsrisiken. Und da sind wir Männer manchmal ganz schön leichtsinnig. Das fängt schon beim Alkoholtrinken an: so weist jeder dritte Mann einen riskanten Alkoholkonsum auf. Riskant heißt, dass ab 30 g reinen Alkohols täglich (ca. 2 Flaschen Bier oder ein Glas Wein) das Risiko von somatischen Schädigungen zunimmt. Leider sind wir auch beim Thema Alkoholabhängigkeit und –missbrauch führend: süchtig sind etwa fünfmal mehr Männer als Frauen. Nur zum Vergleich: Drogen konsumieren Männer ‚nur‘ doppelt so viel.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen www.dhs.de

Wissenswertes rund um das Thema Männergesundheit

Dass Männer rund fünfeinhalb Jahre früher als Frauen sterben, ist gemeinhin bekannt. Aber wussten Sie schon, dass nur eineinhalb Jahre auf rein biologische Faktoren zurückführbar sind? Wenn man Männer und Frauen in vergleichbaren Lebenssituationen untersucht, differiert die Lebenserwartung nur um eineinhalb Jahre. Dieser überraschende Befund ist das Ergebnis einer Studie, in der die Lebenserwartung von Mönche und Nonnen verglichen wurde. Das Erfreuliche für uns Männer: ca. 4 Jahre dieser Altersdifferenz sind von kulturellen und sozialen Faktoren abhängig – also von Faktoren, die zumindest in Teilen beeinflussbar sind.

Gerade beim Thema seelische Leiden ist die Auffassung verbreitet, dass Frauen davon häufiger betroffen sind als Männer. Männer sind aber nicht seltener psychisch krank als Frauen, sondern leiden an anderen psychischen Störungen. Entsprechend ihrer Sozialisation reagieren Frauen auf psychosozialem Stress mit depressiver oder ängstlicher Selbstaufmerksamkeit inkl. dependentem Bindungsverhalten. Rollenkonform reagieren Frauen zwei- bis dreimal so häufig mit Angst- und Panik- sowie depressiven Störungen. Männer dagegen externalisieren stärker ihren psychischen Stress, d.h. sie bewältigen den Stress mit unangemessenen ‚äußeren‘ Verhaltensmustern. Dazu zählen Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit  ebenso wie Gewalthandlungen. Zusätzlich spielen bei jüngeren Männern im Vergleich zu Frauen sehr viel stärker soziale Faktoren bei der Entstehung von psychischen Störungen eine Rolle. So ist das Risiko bei Männern, die nach 1968 geboren sind, um den Faktor 10,5 erhöht, psychisch krank zu werden, wenn sie zudem ein niedriges Bildungsniveau haben.

Weitere Fakten im 1. Deutschen Männergesundheitsbericht.